WOLFGANG DAUNER SOLO PIANO

Die luzide Strahlkraft einer ungebrochenen, vitalen Kreativität ist es, die ein Solo-Konzert von Wolfgang Dauner so außergewöhnlich aufregend macht. Als Pianist hat er, von Bill Evans herkommend, einen einzigartigen Stil entwickelt, der in einer Synthese aus Jazz und Klassik besteht. Indem er seine klassische Ausbildung und seine Erfahrung als Jazzmusiker in Beziehung setzt und produktiv macht, kommt er zu einer charakteristischen, unverwechselbaren Handschrift, die ihm eine enorme künstlerische Freiheit gestattet. Seine vielfältige Anschlagkultur verfügt über eine reich mit Klangfarben besetzte, emotional differenzierte Palette, ist gleichzeitig von Dynamik und Lyrik geprägt, von Ernst und Humor. Feinnervig perlende Läufe treffen auf eruptive Cluster – Dauners Spiel ist stets genauso überraschend wie pointiert und treffend. Mit dieser Transformation bezieht Dauner eine Position, die den Ursprung einer spezifisch europäischen Jazzrichtung markiert. Mit seiner enormen künstlerischen Neugier ist Wolfgang Dauner mehr den je ein innovativer Motor in diesem fortlaufenden Prozess. Beispielhaft für ein Solo-Piano-Konzert von Wolfgang Dauner zeigt die CD „Tribute To The Past“ die ganze Bandbreite seines pianistischen und improvisatorischen Vermögens. Neben eigenen Kompositionen wie „Wendekreis des Steinbocks“ oder „Petronella“ präsentiert er Titel von Ravel und Gershwin in Interpretationen von „seltener Schönheit und Eindringlichkeit“, wie Prof. Manfred

 

Albumcover Tribute to the Past

Schoof feststellt. „Unschwer ist hier eine gewisse Seelenverwandtschaft zwischen Dauner und Keith Jarrett auszumachen. Auch Dauner ist letztlich ein Neoromantiker. Doch im Gegensatz zu dem Amerikaner gibt sich Dauner weniger verträumt, weniger introvertiert. Und er ist ungleich humorvoller", konstatiert die WAZ. Ergänzend dazu die Badische Zeitung: „Doch Dauners Klavier wirkt nicht epigonal und anachronistisch (im Unterschied zu Chick Corea), sondern überzeugt durch Individualität und eine stets präsente, jazzige Spannung." Zusammenfassend würdigt Die Welt Wolfgang Dauners evokative Suggestionskraft: „In seinen bis zu zehnminütigen kleinen Meisterwerken schlägt die Phantasie des Zuhörers Kapriolen.“ Wenn es um Improvisation vor dem großen Horizont einer sowohl die europäische als auch die amerikanische Tradition überblickenden Musikgeschichte geht, bleibt die inspirierte Exzellenz seiner Erfindungen in ständiger Bewegung unerreicht.

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